5 Kriterien für die Auswahl eines passenden SAM Tools
Ein Software Asset Management Tool (SAM-Tool) kann helfen, die Lizenzverwaltung zu professionalisieren. Doch ohne fundierte Vorbereitung, strategische Einbettung und ausreichende Fachkenntnisse wird das Potenzial nicht ausgeschöpft. Entscheidend ist nicht das Tool an sich, sondern die Basis, auf der es eingesetzt wird.
Bevor Investitionen getätigt werden, sollten fünf zentrale Aspekte geprüft werden.
1. Nutzen und Kosten realistisch einschätzen
Ein SAM-Tool ist nur dann sinnvoll, wenn klar ist, welchen konkreten Nutzen es liefern soll. Die laufenden Kosten für Betrieb, Pflege und Lizenzen werden häufig unterschätzt.
Wenn Funktionen ungenutzt bleiben oder die Pflege mehr Zeit beansprucht als die eigentliche Analyse, entsteht kein Mehrwert. In manchen Szenarien kann ein gut eingeführtes IT Asset Management Tool (ITAM) bereits ausreichend Transparenz schaffen, ohne die Komplexität eines vollwertigen SAM-Systems.
2. Sicherheit nicht durch Technik allein erwarten
Ein Tool arbeitet nur mit den Informationen, die es bekommt. Wenn Datenquellen lückenhaft sind oder Agents auf Endgeräten fehlen, entsteht ein unvollständiges Bild.
Das Gefühl von Sicherheit täuscht, wenn technische Mängel oder fehlendes Verständnis für Lizenzmodelle nicht erkannt werden. Tools liefern Daten, aber keine Entscheidungen. Dafür braucht es fundiertes Wissen im Lizenzmanagement.
3. Werkzeuge an die IT-Strategie anpassen
Ein SAM-System muss sich nahtlos in bestehende IT-Strukturen einfügen. Wenn die technische Ausrichtung stark in Richtung Cloud und SaaS geht, passt ein rein lokal betriebenes System nicht in das Gesamtbild.
Auch Überschneidungen mit vorhandenen Tools im Bereich Security oder ITAM sollten vorab identifiziert werden, um unnötige Komplexität und Akzeptanzprobleme zu vermeiden.
4. Know-how bleibt entscheidend
Die besten Tools bleiben wirkungslos, wenn sie nicht kompetent eingerichtet, gepflegt und ausgewertet werden. Lizenzmanagement ist kein rein technisches Thema. Es erfordert Fachwissen, Prozesse und Schnittstellenverständnis.
Die Auswahl von Mitarbeitenden sollte sich nicht nur an Tool-Erfahrung orientieren, sondern an methodischem Verständnis für Lizenzstrategien und IT-Prozesse.
5. Erst ITAM, dann SAM
Ein vollständiges Softwaremanagement setzt eine saubere Inventarisierung und Datenbasis voraus. Diese Grundlage lässt sich oft besser über ein ITAM-Tool schaffen.
Damit entstehen Übersicht, Transparenz und strukturierte Workflows. Ist diese Basis stabil, lässt sich der Schritt zu einem spezialisierten SAM-System gezielt und kontrolliert planen.
Fazit
Ein SAM-Tool ist ein wirksames Hilfsmittel, wenn die Voraussetzungen stimmen. Dazu gehören eine belastbare ITAM-Struktur, internes oder externes Fachwissen und eine klare strategische Zielsetzung.
Wer ohne diese Grundlage einsteigt, läuft Gefahr, viel Geld für ein System auszugeben, das wenig Nutzen bringt.
Erst Struktur schaffen, dann spezialisieren – dieser Weg führt zu langfristig wirksamem Lizenzmanagement.